Gartenbereiche anlegen

Gartenweg anlegen - Ratgeber für Planung & Umsetzung

von HN Metall Experte - 17 Sep, 2019

Gartenwege ermöglichen Ihnen nicht nur, die Terrasse, ein Gartenhaus, das Carport, die Blumenbeete und andere Bereiche des Gartens trockenen Fußes zu erreichen. Sie sind gleichzeitig ein wichtiger Teil der Gartengestaltung, denn mit Wegen gliedern Sie Ihr gesamtes Grundstück. Neben ihrem praktischen Nutzen haben Wege daher einen großen Einfluss auf die Optik des Gartens. Gartenwege erfüllen jedoch oft ganz unterschiedliche Funktionen. So soll zum Beispiel der Weg von der Straße zur Haustür häufig befahrbar sein und als Abstellfläche für ein Auto dienen. Er muss daher entsprechend belastbar sein und wird deshalb oft gepflastert. Vor dem Haus spielt außerdem die Optik eine wichtigere Rolle als in einem Nutzgarten hinter dem Gebäude. Dort reichen in vielen Fällen Verlegesteine, die preisgünstig sind und sich ohne großen Aufwand verlegen lassen.

Materialien für Gartenwege – von Stein bis hin zu Rindenmulch

Möchten Sie neue Gartenwege anlegen, haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Baustoffen. Zu den wichtigsten gehören


Schüttgüter

Gartenweg anlegen mit Schüttgut

Mit Schüttgütern wie Holzschnitzeln oder Kies ist das Anlegen eines Gartenwegs besonders leicht, denn diese Baustoffe verteilen Sie einfach von Hand oder mit einer Schaufel auf die zuvor geebnete und verdichtete Fläche. Schüttgüter haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht an Ort und Stelle verbleiben. Es können daher mit der Zeit Laufspuren entstehen. Eine seitliche Begrenzung durch Randsteine oder eine Rasenkante sorgt jedoch dafür, dass der Belag sich nicht zu weit ausbreitet. Bei der Verwendung von Holzschnitzeln oder Rindenmulch sollten Sie außerdem bedenken, dass diese mit der Zeit verrotten und daher laufend erneuert werden müssen. Der Verrottungsprozess kommt jedoch Ihren Pflanzen zugute, denn hierbei entsteht unter anderem Stickstoff, das sie für ihr Wachstum benötigen. Holzschnitzel und Rindenmulch wirken daher ähnlich wie ein Dünger.

Hinweis: Zu große Kiesel erschweren das Begehen eines Gartenwegs. Der Durchmesser der Kieselsteine sollte daher maximal 40 Millimeter betragen. Am komfortabelsten sind jedoch Steine in einer Körnung von nur wenigen Millimetern.

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Steine

Gartenweg anlegen aus Stein

Bei den Pflastersteinen haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Natursteinen wie zum Beispiel Basalt oder Granit und Betonsteinen, die sich bei der Herstellung auf jede beliebige Weise formen, einfärben oder auf andere Weise gestalten lassen. Dementsprechend groß ist mittlerweile das Angebot in den Baumärkten. Zur Rubrik der Betonpflaster gehören auch die Waschbetonplatten, deren graue Oberflächen mit kleinen Kieselsteinen besetzt sind. Sie erfüllen nicht nur einen dekorativen Zweck, sondern machen die Platten auch rutschfester. Dieser Punkt sollte auch bei der Auswahl anderer Beläge eine wichtige Rolle spielen, denn vollkommen glatte Oberflächen können in nassem Zustand extrem rutschig sein. Gleiches gilt für Steine, auf denen leicht Moos entsteht.

Natursteine und Gehwegplatten aus Beton haben den Vorteil, dass sie sehr robust und langlebig sind. Natursteine haben allerdings einen recht hohen Preis und werden deshalb eher für Bereiche wie die Terrasse genutzt. Dort kommen auch häufig die sogenannten Polygonalplatten zum Einsatz. Sie werden nicht zugeschnitten, deshalb hat jede Platte eine andere Form. Dadurch nimmt das Verlegen viel Zeit in Anspruch, denn Sie finden nur durch Probieren heraus, wie Sie die Fugen möglichst klein halten. Die Belohnung für diesen Aufwand ist eine Terrasse, die außer Ihnen garantiert niemand hat. Ebenso einzigartig und lebendig sind Wege aus Bruchsteinen, bei denen es sich durchaus um ganz unterschiedliche Steine wie Natursteine, Klinker oder Kopfsteinpflaster handeln kann. Bei diesen Gartenwegen dürfen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Keramik

Ebenfalls sehr robust sind Fliesen. Für Gartenwege eignen sich jedoch ausschließlich Fliesen, die für den Außenbereich zugelassen sind. Alle anderen nehmen zu viel Wasser auf, das bei niedrigen Temperaturen gefriert und die Fliesen zum Platzen bringt. Bei den meisten Fliesen für die Terrasse und andere Bereiche des Gartens handelt es sich daher um Feinsteinzeug, bei dem die Wasseraufnahme unter 0,5 Prozent liegt. Ein weiterer Bodenbelag aus Keramik sind die Pflasterklinker. Sie ähneln den Klinkern, die beim Hausbau für die Wände genutzt werden.

Trittsteine

Trittsteine können Sie einfach auf den Erdboden legen. Zuvor sollten Sie jedoch ein wenig Erde entfernen, damit keine Stolperkanten entstehen. Diese Art der Gestaltung von Wegen eignet sich nicht nur für versteckte Bereiche wie den Zugang zum Komposthaufen oder einzelnen Gartenbeeten, wo das Aussehen eine untergeordnete Rolle spielt. Schöne Trittsteine sehen zum Beispiel an einem Gartenteich gut aus. Seine natürliche Optik unterstreichen Sie durch grob behauene Steine, die unter anderem aus Natursteinen wie dem Granit erhältlich sind. Trittsteine sind darüber hinaus ideal für Rasenflächen, auf denen Sie die Entstehung von Trampelpfaden verhindern möchten. Sind sie ausreichend tief in den Boden eingelassen, können Sie die Platten beim Rasenmähen einfach überfahren.

Mit Trittsteinen ist das Anlegen von Gartenwegen ebenso einfach wie mit Schüttgütern. Nach einer gewissen Zeit ist jedoch eventuell eine Korrektur erforderlich, denn die Steine können durch das Betreten verrutschen. Achten Sie beim Verlegen außerdem auf den richtigen Abstand. Für die meisten Erwachsenen ist es bequem, wenn der Abstand von der Mitte eines Steines bis zur Mitte des nächsten etwa 65 Zentimeter beträgt. Sie können die Abstände aber natürlich auch genau an Ihre persönliche Schrittlänge anpassen. Gehen Sie einfach über ein unbepflanztes Gemüsebeet oder eine andere unbefestigte Fläche und messen Sie nach.

Holz

Gartenweg anlegen aus Holz

Auch Holz eignet sich als Belag für Gartenwege. Es sollte jedoch möglichst keinen direkten Kontakt zum Erdreich haben, damit es nicht verrottet. Diesen Punkt realisieren Sie zum Beispiel durch eine Unterlage aus Betonplatten, auf die ein Unterbau aus Holz und zum Schluss Dielen oder einfache Bretter aus Holz folgen. Möchten Sie einen Gartenweg aus Holz dennoch direkt auf dem Boden verlegen, verwenden Sie am besten kesseldruckimprägniertes Holz. Es ist durch die Imprägnierung gut vor Feuchtigkeit, Schädlingen und Pilzen geschützt und wird auch für Gartenhäuser und große Gartenspielgeräte wie Schaukeln genutzt.

Einen Gartenweg aus Holz können Sie selbst bauen oder Sie verwenden einen Rollweg aus dem Handel. Bei ihm sind die einzelnen Bretter durch Bänder oder Drähte miteinander verbunden. Ihn brauchen Sie daher nur noch auszurollen. Diese Variante ist nicht nur schnell fertiggestellt, sondern ermöglicht es Ihnen auch, den Verlauf des Wegs jederzeit zu verändern.

Gitter

Rasengittersteine werden häufig für Auffahrten genutzt. Sie bestehen aus Beton, sind in ihrem Inneren hohl und werden mit Erde befüllt, um im Anschluss Gras auszusäen. Ein Gartenweg aus Rasengittersteinen ist daher nach dem Anwachsens des Rasens grün. Er hält durch die Dicke des Betons auch hohen Belastungen stand und kann daher problemlos mit dem Auto befahren werden. Einen ähnlichen Zweck haben Kunststoffgitter. Sie sind jedoch nicht so stabil wie Beton und daher eher für Wege zu empfehlen, die Sie nur zu Fuß betreten. Kunststoffgitter sind darüber hinaus eine gute Möglichkeit, die Trittsicherheit auf Kieswegen zu steigern, denn sie bieten den Kieselsteinen Halt. Diese Gitter lassen sich leicht mit einem scharfen Messer zuschneiden und an den Verlauf des Gartenwegs anpassen.

Den Untergrund richtig vorbereiten

Gartenweg anlegen - Boden vorbereiten

Eine gute Vorbereitung des Untergrunds ist beim Pflastern wichtig. Möchten Sie zur Gartengestaltung Kies, Holzschnitzel oder Mulch verwenden, reicht es dagegen vollkommen aus, den Boden zu ebnen und soweit erforderlich zu verdichten.

Tipp: Beim Anlegen von Gartenwegen und vor allem bei Arbeiten auf dem Boden kann es leicht passieren, dass Sie den Verlauf des Weges ungewollt verändern. Spannen Sie deshalb am besten eine Schnur, an der Sie sich orientieren, und stecken Sie entlang eines geschwungenen Weges Stäbe in den Boden.

Bei der Vorbereitung des Bodens gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Entfernen Sie eventuell vorhandene Grasnarben sowie die Muttererde mit einem Spaten, bis ein Graben mit einer Tiefe von etwa 40 Zentimetern entstanden ist. Den Aushub können Sie sicherlich an anderen Stellen im Garten gebrauchen.
2. Ist der Graben ausgehoben, ebnen Sie die Sohle sorgfältig mit Hilfe einer Wasserwaage, gleichen Unebenheiten aus und klopfen die Sohle fest.
3. Befüllen Sie den Graben mit einer etwa 20 Zentimeter dicken Schicht Drainagematerial, das für ein zügiges Versickern des Regenwassers sorgt. Hierfür eignet sich zum Beispiel Schotter oder grober Kies.
4. Die Drainageschicht glätten und verdichten Sie am besten mit einem Rüttler, den Sie in einem Baumarkt ausleihen können. Achten Sie bei dieser Arbeit darauf, dass zur Seite hin ein leichtes Gefälle entstehen sollte. Es verhindert, dass bei Regen Wasser auf den Platten stehen bleibt.
5. Für die beiden Seiten Ihres neuen Gartenwegs benötigen Sie Randeinfassungen, die optisch auf den Belag des Wegs abgestimmt sein sollten. Je nach verwendetem Material kommen daher Betonsteine, Natursteine, Palisaden, Rasenkanten aus Metall oder andere Einfassungen in Frage. Handelt es sich um Beton oder Stein, fixieren Sie die Randsteine mit Zementmörtel im Boden. Dieses schmale Betonfundament hält sie selbst bei höheren Belastungen an der gewünschten Position.
6. Auf die Drainageschicht bringen Sie eine Lage Splitt oder Kies in einer feinen Korngröße auf. Ihre Höhe ist abhängig von der Stärke der Platten, die Sie verlegen möchten. Messen Sie daher den Abstand von der Drainageschicht bis zur Oberkante der Randeinfassung und rechnen Sie einen Zentimeter hinzu. Dieser zusätzliche Zentimeter ist erforderlich, weil die Gehwegplatten bei der späteren Bearbeitung mit einem Rüttler ein kleines Stück in die Tragschicht aus Splitt beziehungsweise Kies sinken.
7. Zum Schluss verlegen Sie die Platten, verfüllen die Fugen mit Fugensand und klopfen den Oberbelag mit dem Rüttler fest. Möchten Sie keinen Rüttler ausleihen, weil es sich nur um einen kurzen Gartenweg handelt, klopfen Sie die Platten mit einem schweren Hammer fest. Er muss mit einem Gummischutz versehen sein, damit Sie die Steine nicht beschädigen. Alternativ verwenden Sie eine Unterlage wie zum Beispiel ein Holzbrett.

Tipp: Durch ein Unkrautvlies erleichtern Sie sich die spätere Pflege der Gartenwege. Es verhindert, dass Unkraut aus den Fugen sprießt und sollte wasserdurchlässig sein, damit Regenwasser zügig abfließen kann.

Wie Sie sehen, haben Sie beim Anlegen von Gartenwegen unzählige Möglichkeiten. Nehmen Sie sich deshalb vor allem für die Planung ausreichend Zeit und schauen Sie sich bei einem Bummel durch den Baumarkt ganz in Ruhe die vielen verschiedenen Pflasterbeläge und alle anderen Materialien an. Auf diese Weise finden Sie die für Ihren Garten optimale Lösung.

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