Gartenbereiche anlegen

Rasen anlegen & richtig säen - So wird´s gemacht!

von HN Metall Experte - 21 Oct, 2019

Einen Rasen selbst anzulegen, ist nicht sonderlich schwer. Es sind jedoch viele Punkte zu beachten, damit eine vollkommen ebene Rasenfläche entsteht und das Gras an allen Stellen gut wächst. In diesem Ratgeber finden Sie daher eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und einige Tipps.

1. Entscheidungen treffen

Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie sich überlegen, wie Sie Ihren Rasen nutzen möchten. Wollen Sie mit den Kindern Fußball spielen oder Grillpartys veranstalten, sind ausreichend strapazierfähige Grassorten wichtig. Soll der Rasen vor allem schön sein, finden Sie dagegen auch für diesen Zweck geeignetes Saatgut. Auf diesen Punkt gehen wir weiter unten ausführlich ein.

Bei der Anlage einer Rasenfläche haben Sie außerdem die Wahl zwischen einer Aussaat und dem Verlegen eines Rollrasens. Letzterer verursacht höhere Kosten, hat allerdings den Vorteil, dass der Vorgarten sofort grün ist. Betreten sollten Sie einen Rollrasen direkt nach dem Verlegen allerdings nicht. Er braucht etwas Zeit, um anzuwachsen und neue Wurzeln zu bilden, mit denen er sich im Untergrund verankert. Indem Sie einen Rollrasen in den ersten drei Wochen schonen, sorgen Sie für gute Startbedingungen.

2. Das geeignete Saatgut auswählen

Saatgut auswaehlen

Möchten Sie Ihren Rasen selbst aussäen, finden Sie im Handel zahlreiche Rasensorten. Hierbei handelt es sich immer um Saatgutmischungen, die aus verschiedenen Gräsern bestehen. Die Zusammensetzung hat jedoch einen großen Einfluss auf die Robustheit und die Optik einer Rasenfläche. So ist zum Beispiel ein Sport- und Spielrasen sehr widerstandsfähig und damit ideal für Haushalte mit kleinen Kindern, die auf dem Rasen herumtoben möchten. Ein Zierrasen besteht dagegen aus besonders schönen Grassorten, die allerdings etwas empfindlicher sind. In den Gärtnereien und Baumärkten bekommen Sie außerdem den sogenannten Schattenrasen. Er enthält Samen von Grasarten, die auch an weniger sonnigen Stellen gut gedeihen. Ein Schattenrasen eignet sich daher beispielsweise für Flächen, die von Bäumen oder großen Sträuchern beschattet werden. Auch ein Schattenrasen benötigt jedoch ein wenig Sonne. Für Flächen, die immer im Schatten liegen, finden Sie deshalb besser eine andere Lösung.

3. Auf das richtige Wetter warten

Der beste Zeitpunkt, um einen Rasen anzulegen, ist der Frühling oder der Herbst. Dann sind die Außentemperaturen in der Regel moderat und es fällt oft Regen, der Ihnen das ständige Sprengen erspart. Macht Ihnen diese Arbeit nichts aus, können Sie einen Rasen jedoch auch im Sommer aussäen. Der Winter kommt dagegen aufgrund der zu niedrigen Temperaturen nicht in Frage, denn um zu keimen, benötigen Grassamen eine Außentemperatur von mindestens 10 °C.

Wählen Sie für die Aussaat außerdem einen Tag, an dem die Sonne nicht scheint und für die folgenden Tage vielleicht sogar Regen gemeldet ist. Bei bewölktem Himmel trocknet der Boden nicht so schnell aus, sodass Sie weniger Zeit in die Bewässerung investieren müssen.

4. Die Bodenbeschaffenheit verbessern

Ist der Boden an der Stelle, an der Sie den Rasen aussäen möchten, extrem schlecht, tragen Sie ihn am besten ab und ersetzen ihn durch neuen Mutterboden. Kleinere Defizite können Sie jedoch ausgleichen. So lässt sich zum Beispiel ein sehr dichter oder lehmiger Boden, auf dem sich schnell Wasser staut, durch das Einstreuen von Sand durchlässiger machen. Ein sehr sandiger Boden lässt Regenwasser dagegen zu schnell versickern, sodass Pflanzen auf einem sandigen Untergrund schnell vertrocknen. Ebenso schlecht ist die Versorgung mit Nährstoffen. Wenn Sie einen sandigen Boden verbessern möchten, können Sie Lehm, Kompost oder Tonmineralmehl einarbeiten.

5. Den Boden vorbereiten

Durch eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds stellen Sie sicher, dass der Rasen eben wird. Graben Sie die Erde deshalb mit einem Spaten oder mit einer Motorhacke um und entfernen Sie alle Steine, Wurzelstücke und andere Fremdkörper sowie das Unkraut, das Sie beim Umgraben finden. Unkraut ist oft extrem widerstandsfähig, deshalb ist es nicht zu empfehlen, es einfach mit Erde zu bedecken.

Ist die gesamte Fläche umgegraben, ebnen Sie diese wieder. Für diese Tätigkeit verwenden Sie am besten eine Rasenwalze, die Sie in vielen Baumärkten ausleihen können. Arbeiten Sie längs, quer und diagonal, damit sich die Löcher im Erdboden wieder schließen. Danach sollte der Boden Zeit bekommen, um sich wieder zu setzen. Lassen Sie ihn deshalb einige Wochen ruhen, damit sich auch die noch übrig gebliebenen kleineren Hohlräume wieder mit Erde füllen. Durch das Absacken der Erde entstehen an der Oberfläche Vertiefungen. Diese füllen Sie nach der Wartezeit mit Erde und ebnen die gesamte Fläche nochmals mit der Walze.

Tipp: Wenn Sie der Verunstaltung durch Maulwurfshügel vorbeugen möchten, verlegen Sie beim Umgraben eine Maulwurfsperre. Hierbei handelt es sich um ein Gitter, das waagerecht unter der gesamten Rasenfläche verlegt wird. Unter solch einem Gitter kann ein Maulwurf zwar immer noch Gänge anlegen, das Aufwerfen von Hügeln ist jedoch nicht mehr möglich.

6. Die Rasenfläche begrenzen

Auf einer gewalzten Fläche lassen sich die gewünschten Umrisse der neuen Rasenfläche leicht markieren. Denken Sie aber auch an eine Einfassung. Durch sie verhindern Sie, dass sich der Rasen später in die angrenzenden Blumenbeete oder auf andere Flächen wie zum Beispiel die Grundstücksauffahrt ausdehnt. Als Einfassung eignen sich unter anderem Rasenkanten aus Metall oder Rasenkantensteine.

Rasenbegrenzung

Tipp: Möchten Sie sich die Rasenpflege erleichtern, können Sie versenkbare Regner installieren. Sie ersparen Ihnen die regelmäßige Aufstellung eines Sprengers.

7. Für gute Startbedingungen sorgen

Damit das Gras nach der Keimung genügend Nährstoffe findet, bringen Sie im nächsten Schritt einen Dünger aus. Speziell für die Anlage von neuen Rasenflächen wurden die sogenannten Starterdünger entwickelt. Sie erleichtern dem Gras – wie der Name schon sagt – den Start. Dünger und Grassamen lassen sich am gleichmäßigsten mit dem Streuwagen ausbringen. An solch einem Wagen können Sie die gewünschte Menge Dünger beziehungsweise Saatgut genau einstellen.

8. Den Rasen aussäen

Damit das Saatgut nicht vom Wind weggeweht wird, rauen Sie die zuvor eingeebnete Fläche wieder leicht auf. Danach können Sie die Samen mit dem Streuwagen ausbringen. Sie dürfen nicht mit Erde bedeckt werden, denn Grassamen brauchen Licht, um zu keimen. Damit sie einen guten Kontakt zum Erdreich haben, ist es jedoch sinnvoll, sie in den Boden zu drücken. Bearbeiten Sie die gesamte Fläche deshalb am besten noch einmal mit einer Walze oder mit dem Rechen. Dieser Arbeitsschritt wird von Gärtnern einigeln genannt.

9. Den Boden feucht halten

Rasen sprenkeln

Neben Licht benötigen Grassamen Feuchtigkeit für die Keimung. Bewässern Sie deshalb direkt nach der Aussaat den Rasen mit dem Sprenger und sorgen Sie auch in den folgenden Wochen für ausreichend Feuchtigkeit. Je nach Witterung kann es sogar erforderlich sein, den Sprenger mehrere Male pro Tag einzuschalten, damit der Boden nicht austrocknet.

10. Den ersten Schnitt vornehmen

Bei einer ausreichenden Bewässerung entsteht schnell eine geschlossene Grasnarbe. Mit dem Rasenmähen sollten Sie jedoch warten, bis das Gras eine Höhe von etwa zehn Zentimetern hat. Kürzen Sie das Gras beim ersten Schnitt nur so stark, dass fünf oder sechs Zentimeter stehen bleiben. Auf diese Weise erleichtern Sie den noch jungen Grashalmen den Start. Danach dürfen Sie Ihren neuen Rasen wie eine Rasenfläche pflegen, die schon etwas älter ist.

Einen Rollrasen verlegen

Rollrasen verlegen

Das Verlegen eines Rollrasens unterscheidet sich nur wenig von der Aussaat. Gehen Sie deshalb wie in den Punkten 3 bis 7 beschrieben vor, um den Boden vorzubereiten. Danach bringen Sie den Rollrasen an die gewünschte Stelle und rollen die Bahnen einfach ab. Beachten Sie hierbei, dass Sie ausgerollte Bahnen möglichst nicht betreten sollten. Dies kann sich unter Umständen ein wenig schwierig gestalten. Nehmen Sie deshalb am besten ein langes Holzbrett zu Hilfe. Wenn Sie sich auf das Brett stellen, wird Ihr Gewicht zumindest auf eine größere Fläche verteilt.

Ist Ihre Rasenfläche recht groß, kann eine Rolle möglicherweise zu kurz sein. Müssen Sie eine weitere Rolle ansetzen, ist es wichtig, dass die Stöße mehrerer Bahnen nicht auf einer Linie liegen. Dann entsteht schnell eine Fuge, die nur langsam zuwächst. Ein Rollrasen sollte nach dem Kauf außerdem so schnell wie möglich verlegt werden, damit er nicht austrocknet. Mit der Abholung warten Sie deshalb am besten, bis alle Vorbereitungen abgeschlossen sind. Sollte dennoch eine kurze Lagerung erforderlich sein, legen Sie den Rollrasen in den Schatten oder in einen kühlen Raum wie die Garage und feuchten ihn hin und wieder mit etwas Wasser an.

Ist die gesamte Fläche mit Rollrasen ausgelegt, bearbeiten Sie diese mit der Rasenwalze. Ihr Gewicht drückt die Bahnen nach unten, sodass die Wurzeln direkten Kontakt zum Boden bekommen. Durch das Walzen erleichtern Sie es den Wurzeln daher, in tiefere Erdschichten vorzudringen und sich dort fest zu verankern. Bei der anschließenden Bewässerung gelten die selben Regeln wie bei der Aussaat.

Den neuen Rasen richtig pflegen

Damit Ihre neue Grünfläche dauerhaft schön bleibt, benötigt sie ein wenig Zuwendung. Die regelmäßige Rasenpflege besteht aus

  • Sprengen
  • Mähen
  • Düngen
  • Vertikutieren


Das Sprengen ist meist nur im Sommer erforderlich. Die beste Zeit hierfür ist der Morgen oder der Abend, denn bei starker Sonneneinstrahlung kann das Gras leicht verbrennen.

Das Rasenmähen dürfen Sie so oft durchführen, wie Sie möchten. Für das Gras ist es sogar gut, wenn Sie es jede Woche kürzen und nicht zu viel abschneiden. Idealerweise hat der Rasen nach dem Schnitt eine Höhe von drei oder vier Zentimetern. Noch länger sollte es bleiben, wenn die Rasenfläche meistens im Schatten liegt. In diesem Fall sollten sechs oder sieben Zentimeter stehen bleiben, damit die Grashalme weiterhin genug Licht aufnehmen können.

Rasen maehen

Der ideale Zeitpunkt für eine Düngung ist das zeitige Frühjahr. Dann beginnt das Gras wieder zu wachsen und benötigt entsprechend viele Nährstoffe. Sollte sich viel Unkraut gebildet haben, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn Sie einen Rasendünger mit Unkrautvernichter verwenden.

Auch das Vertikutieren nehmen Sie am besten im Frühling vor. Diese Pflegemaßnahme hat den Zweck, den Boden zu lockern, damit die Wurzeln wieder optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Beim Vertikutieren entfernen Sie außerdem Moos und Unkräuter mit flachen Wurzeln. Diese Arbeit ist am einfachsten mit einem elektrischen Vertikutierer. Sie können aber auch einen Vertikutierrechen benutzen.

Mit einer guten Vorbereitung und etwas Pflege bleibt eine Rasenfläche dauerhaft erhalten, denn Gras ist äußerst robust. Selbst nach einem heißen Sommer, in dem der Rasen vielleicht komplett vertrocknet aussah, sprießt es nach einigen Regenschauern wieder aus dem Boden. Es lohnt sich also, beim Anlegen eines Rasens ein wenig Zeit zu investieren und optimale Bedingungen zu schaffen.

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